Die Vereinten Nationen wurden vor mehr als 75 Jahren auf den Grundsätzen des Multilateralismus und der Inklusivität gegründet. In einer der ersten von der Generalversammlung verabschiedeten Resolutionen wurden Grundregeln für die Mehrsprachigkeit festgelegt, denen die Sprachenpolitik der Vereinten Nationen noch heute folgt. In den darauffolgenden Jahrzehnten setzten sich die Mitgliedstaaten weiter für das Recht und die Pflicht ein, sich selbst verständlich zu machen und andere zu verstehen. Heute haben die Vereinten Nationen sechs Amts- und Arbeitssprachen, nämlich Arabisch, Chinesisch, Englisch, Französisch, Russisch und Spanisch.
Am 21. Februar 2023, dem Internationalen Tag der Muttersprache, veröffentlichte die Dag-Hammarskjöld-Bibliothek die Broschüre „Mehrsprachigkeit bei den Vereinten Nationen“. Sie bietet historische Einblicke in die Sprachenregelungen der Vereinten Nationen und untersucht, wie sich die Mehrsprachigkeit von einem Gründungsprinzip zu einem zentralen Wert der Organisation entwickelt hat, den Generalsekretär António Guterres zu seinen Prioritäten zählt. Als Wegbereiterin der multilateralen Diplomatie und zentraler Faktor der Kommunikation spielt die Mehrsprachigkeit im Arbeitsalltag der Vereinten Nationen eine Schlüsselrolle.
Die Broschüre ist auf der Website der Reihe „Im Blickpunkt“ unter https://www.un.org/en/library/whyitmatters in den sechs Amtssprachen der Vereinten Nationen sowie auf Deutsch erhältlich.
Im März 2024 wurde in Durchführung der Resolutionen der Generalversammlung zum Thema Mehrsprachigkeit und auf Empfehlung der Gemeinsamen Inspektionsgruppe der Strategische Rahmen der Vereinten Nationen für Mehrsprachigkeit eingeführt. Er ist der erste seiner Art im Sekretariat und im gesamten System der Vereinten Nationen und ist in den sechs Amtssprachen der Vereinten Nationen sowie auf Deutsch verfügbar.
Der Rahmen wurde unter der Leitung des Untergeneralsekretärs für Generalversammlung und Konferenzmanagement in seiner Eigenschaft als Koordinator der Vereinten Nationen für Fragen der Mehrsprachigkeit entwickelt und ist das Ergebnis der Arbeit, die eine Arbeitsgruppe bestehend aus 49 Dienststellen des Sekretariats 2022 leistete, sowie umfangreicher Konsultationen mit den maßgeblichen Stellen im Jahr 2023.
Indem er die Berücksichtigung sprachlicher Erwägungen in allen Aspekten der Arbeit des Sekretariats vorsieht, bekräftigt der Rahmen das Bekenntnis der Organisation zur Mehrsprachigkeit. Zusätzlich zu den Ergebnissen der umfassenden Überprüfung der Mehrsprachigkeit im Sekretariat legt der Bericht drei allgemeine Ziele und eine in acht Aktionsbereiche gegliederte Reihe empfohlener nächster Schritte dar.
Der Rahmen soll dazu beitragen, die Mehrsprachigkeit sowohl intern als auch extern ergebnisverantwortlich und datengestützt durchgängig zu verankern, und dabei den operativen Bedürfnissen, Haushaltszwängen und dem Ressourcenbedarf Rechnung tragen.
Weitere Informationen zum Thema Mehrsprachigkeit finden Sie unter diesem Link.
Mit dem 2005 vom Englischen Übersetzungsdienst am Amtssitz der Vereinten Nationen ins Leben gerufenen Wettbewerb wird der Internationale Tag des Übersetzens begangen. 2017 begrüßte die Generalversammlung den Wettbewerb in ihrer Resolution 71/288 über die Rolle des professionellen Übersetzens bei der Verbindung von Nationen und der Förderung des Friedens, der Verständigung und der Entwicklung. Mit dem Wettbewerb wollen wir die Mehrsprachigkeit bei den Vereinten Nationen feiern und auf die wichtige Rolle von Übersetzungen in der Arbeit der Vereinten Nationen und in der Welt aufmerksam machen.
Zuletzt fand der Wettbewerb für alle VN-Amtssprachen sowie Deutsch 2023 statt.
Englischer Wettbewerbstext: „There are those who know how to fill a dishwasher, and those who don’t care“
Spanischer Wettbewerbstext: „¡El chat GPT me ha hecho una paella!“
Jury für Deutsch: Barbara Eichenauer und Frank Schramm (Ansprache)
Kategorie Bedienstete/Praktikantinnen und Praktikanten
Preisträgerin und Preisträger: Carina König genannt Kersting (erster Preis) und Oliver Groß (zweiter Preis)
Kategorie Studierende
Preisträger: Leon Taubitz (Preis für Studierende)
Ankündigung des Übersetzungswettbewerbs
Ansprache des Untergeneralsekretärs der Abteilung Generalversammlung und Konferenzmanagement